Da die Zeit, die uns hier verbleibt, immer geringer wird haben wir nun endlich noch einmal den Versuch unternommen, uns in den Weiten der Kuhweiden der Hacienda Pinilla bis zur Lagune durchzukämpfen. So viel kämpfen mussten wir letztendlich nicht, weil, wie bereits in vorigen Einträgen berichtet, der Pflanzenbewuchs aufgrund der Trockenheit stark zurückgegangen ist. Dort wo vorher hohe grüne Gräser waren, ist nun weites Feld und der Trampelpfad zur Lagune war ganz gut sicht- und begehbar.
Trotzdem haben wir zunächst einen etwas komplizierteren Weg gewählt. Dieser führte uns zu einer Kuhherde. Nach kurzem Abwägen, ob diese friedlichen Tiere sich durch uns beim gemütlichen Grasen stören lassen und angsteinflößend mit ihrem ganzen Gewicht auf uns zu oder von uns weg rennen würden, entschlossen wir uns umzukehren und einen anderen Abzweig zu nehmen. So stapften wir durchs Stachelpflanzendickicht und unter großen Bäumen mit vielgliedrigen Stämmen entlang, bis wir mit unseren Gummistiefeln im Matsch standen. Vor uns sahen wir eine Lichtung mit nichts als Gräsern.
Während ich mir, spätestens nachdem ich fast im Matsch versunken wäre (an dieser Stelle möchte ich den mich nicht kennenden Leser darauf hinweisen, dass ich gelegentlich zu Übertreibungen neige) sicher war, dass das die Lagune sein muss, zweifelte Jan noch, ob das nicht eher die feuchten Ausläufer des in seiner Vorstellung großen Wasserbeckens sein müssten und die tatsächliche Lagune sich jenseits der Bäume am nahen Horizont befände. Da wir an dieser Stelle nicht weiter kamen, gingen wir durchs Stachelpflanzendickicht hindurch, nicht ohne ein paar Kratzer auf der Haut oder Löcher in der Kleidung abzubekommen bis wir unsere Fahrräder am Stacheldrahtzaun lehnen sahen.
Von dort aus wählten wir dann den Trampelpfad durchs Feld der uns in 0,nichts zu einer kleinen Anhöhe unter zwei Bäumen führte, von der aus sogar etwas Wasser in der grasigen Lagune sichtbar war. Durch unsere Ankunft verscheuchten wir leider einen schönen großen Vogel, der sich dann zu den Kühen am anderen Ufer gesellte. Außerdem beobachteten wir noch weiße und schwarze Vögel, Libellen, Grashüpfer, Schmetterlinge, Geckos und genossen den kühlen Luftzug. Nachdem wir uns noch ein bisschen weiter in der Umgebung umgeschaut hatten, machten wir uns auf den Weg zur Abkühlung im Meer.
Nach ein paar Yoga-Übungen am Strand und der Rückfahrt durch die Hacienda Pinilla, wo nun reichlich Mangos, Orangen und Sternfrüchte an den Wegen wachsen, sahen wir auch mal wieder einen Affen-Clan.